UNSERE GESCHICHTE

Sie erfahren hier alles über die Entstehung und Weiterentwicklung der "Aussteiger". In Art eines Tagebuches haben wir die wichtigen Eckpunkte festgehalten.

Wie alles begann

Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre war es üblich, dass der EC Jugendbund Eschenau zur Weihnachtsfeier der Landeskirchlichen Gemeinschaft ein Krippenspiel aufführte. Teils handelte es sich um Sprechmotetten, teils wurde schon richtig frei gespielt, jedoch waren die Stücke nur von kurzer Dauer (5-15 Minuten). Damals wie heute sollte mit den Stücken die gute Botschaft, das Evangelium Gottes weitergegeben werden. Schon zu dieser Zeit gab es mit diesen Weihnachtsanspielen auswärtige Auftritte, wenn auch nur bei einer Gemeinde, mit der wir uns tief verbunden wissen: Birkenreuth, ein kleiner Ort in der fränkischen Schweiz. Unvergessen sind diesbezüglich die „Schnee- und Eisfahrten“ dorthin gerade in der Anfangszeit. Manche Autos mit Heckantrieb konnten die Berge nur bewältigen, weil sich zwei der Schauspieler in den offenen Kofferraum begaben. Bei der Ankunft waren aus diesen beiden dann „Schneemänner“ geworden. Bis heute lassen wir es uns nicht nehmen, der Einladung dorthin zu folgen.

Mehr Kulisse, mehr Auftritte, längere Stücke

Ab ca. 1985 wurden die Stücke (beinahe unbemerkt) länger. „Vater Martin“ von Tolstoi war ein sehr eindrückliches Anspiel und dauerte immerhin schon 25-30 Minuten. Für uns heute nicht mehr nachvollziehbar bleibt, dass wir hier zwar erstmalig Kulissen verwendeten, jedoch noch keine Bühne. Auch in der Organisation änderte sich einiges. So wurde überlegt, die eingeübten Stücke auch in den umliegenden Kirchengemeinden zu spielen. Es folgten Aufführungen in den Kirchen Eschenau und Eckenhaid. Den Schauspielern, die heute noch aktiv sind, bleibt unvergessen, dass nach dem Spiel am 4. Advent in Eschenau noch ganze 30 Minuten bis zum Auftritt in Eckenhaid geblieben sind. Dies wiederholte sich – bedingt durch die Gottesdienstanfangszeiten – einige Jahre. In der jetzigen Theaterphase (mit Umbau der Bühne, Ton- und Lichttechnik) wäre dies nicht mehr zu realisieren. Weiter ging es neben bewährten Krippenspielen mit Stücken wie “Was wäre wenn Maria nein gesagt hätte“, „Vielleicht leuchtet er doch“ und „Der blaue Brief“.(1987-1990)

Kostüme und Bühne

1991 spielten wir „Johannes Falk – Die Entstehung von ‚O du fröhliche’“. Bei diesem Stück wurden erstmals zeitgemäße Kostüme und eine Bühne verwendet. Zwischenzeitlich wurde auch noch die Landeskirchliche Gemeinschaft in Gräfenberg in die Adventsaufführungen miteinbezogen. Dieser Rekord ( 5 Auftritte an einem Tag) wird wohl nicht mehr gebrochen werden. Viele Schauspieler begingen diesen Tag von beinahe Anfang bis Ende in kompletter Kostümierung. Der Theatergedanke setzte sich immer mehr fest. Irgendwann in dieser Zeit schlug – wohl eher inoffiziell und in den Gedanken der einzelnen Schauspieler – die Geburtsstunde der Theatergruppe des EC Eschenau. Nach einem weiteren „ausgedehnten“ Krippenstück in 1992 wurde 1993 das erste längere Stück „Er wohnte unter uns“ mit einer Dauer von 45 Minuten gespielt. In diesem Spiel hatte Josef große Probleme mit der Schwangerschaft Marias. Das Script wurde über den deutschen Theaterverlag bezogen.

Die Suche nach neuen Stücken – die ‚Gunzenhausener’ Ära

Danach begannen die ersten ‚Probleme’. Die Suche nach neuen, guten und auch längeren Stücken stellte sich mehr und mehr als sehr schwierig dar. Dankbar waren wir dem Diakonissenmutterhaus in Gunzenhausen, die für eine Realschulklasse jedes Jahr ebenfalls ein Weihnachtstheaterspiel einübten. Nach dem die Aufführung dort erfolgt war, wurden uns die Stücke zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt. Es folgten drei Jahre Adventsaufführungen mit ‚Gunzenhausener’ Material. 1994 „Simeon und Hanna“; 1995 „Der Engel, der nicht singen wollte“ und 1996 „Herodes – wenn du doch gegangen wärst“. Diese Auftritte revolutionierten unser Theaterniveau nochmals. Erstmalig wurden hier gezielt Ton -und Lichteffekte eingesetzt. Die Stücke dauerten je ca. 45 Minuten. Auch die organisatorische bzw. zeitliche Einteilung änderte sich. 5 Auftritte an einem Tag gehörten nun der Vergangenheit an. Dafür traten wir am 3. und 4. Advent auf und konnten somit die Stücke „verteilen“. Wir spielten fortan in der Kirchengemeinde Eschenau und neu in der Kirchengemeinde Kalchreuth am 3. Advent. In unserer Landeskirchlichen Gemeinschaft, in der Kirchengemeinde Eckenhaid und nach wie vor in Birkenreuth wurde dann am 4. Advent aufgeführt.

Das Ende unseres Krippenspiel-Images

Die folgenden Gunzenhausener Theaterstücke waren den älteren vom Muster her ähnlich, so dass wir wieder einmal vor einem Problem standen: die Suche nach einem neuen Stück. Viele, die unsere Arbeit unterstützten, beteten mit und halfen auch praktisch. So wurde uns ein Theaterstück von der Offensive junger Christen (OJC) vorgestellt. Nach kurzer Besprechung und Rücksprache mit OJC stand unser Theaterstück für 1997 fest: „Totalschaden – Begegnungen in der Mitte der Nacht“. Hier treffen sich drei Freunde nach einem Unfall in der sogenannten Anderwelt, einer Welt zwischen Jenseits und Diesseits. Ein modernes Stück, in dem auch der Tod personifiziert auftrat.“ Bei dieser Aufführung wurde bereits deutlich, dass wir uns mehr und mehr von typischen Krippenspielen entfernt haben.

 

Die eigenen Stücke – das heutige Repertoire

Im nächsten Jahr standen wir natürlich vor dem gleichen Problem, der Suche nach einem Stück; und diesmal – trotz intensiver Recherchen – schien der Erfolg auszubleiben. Schon kam der Gedanke, 1998 zu pausieren, als die Idee aufkam, das neue Stück selbst zu schreiben. Eine Kurzgeschichte sollte als Grundlage dazu dienen. Nach einigen Besprechungen und Verbesserungen war es dann soweit. Wir führten „Connors Leid“ auf. Die Reaktionen der Zuschauer bestätigten uns auf diesem neuen Weg. Das Stück gehört auch heute noch zu unserem Programm. Näheres darüber erfahren Sie bei „Repertoire“.

Adventstheater? Nicht mehr ausschließlich!

Anfang 1999 wurde eine neue Dimension unserer Theaterarbeit eingeläutet. Wir planten für den Herbst eine Tour im Erzgebirge. 7 Gemeinden erklärten sich schließlich gerne bereit, jeweils eine Aufführung bei Ihnen durchführen zu lassen. Für uns, die wir bislang ausschließlich an Adventssonntagen in näherer Gegend bei bekannten Gemeinden spielten, war dies eine besondere Herausforderung. Viele der Spieler erkärten sich bereit, einen Teil der Kosten (LKW-Miete, Lichttechnik etc.) zu übernehmen. Die Gemeinden übergaben uns dazu die freiwillige Kollekte des jeweiligen Abends. Aber nicht nur, dass wir finanziell über die Runden kamen, auch, dass Gott uns als Werkzeug in seiner Hand gebrauchen konnte, erfüllte uns mit Freude. Es waren – trotz mancher körperlichen und geistigen Anstrengung - wirklich gesegnete Abende.
Das Stück zur Tour wurde im August 1999 ebenfalls selbst geschrieben und bekam den Titel: „Aussteiger“. Darin wird ein modernes Gleichnis beschrieben: ein Leben ohne Gott als Vergleich mit einer Zugfahrt in den Abgrund.(siehe Repertoire) Im Advent wurde dieses Spiel dann nochmals 6 mal aufgeführt. Mit dem letzten 99er Auftritt in Birkenreuth war vielen innerlich noch nicht bewusst, dass dieses Stück noch öfter gespielt werden wird bzw. dass der Titel „Aussteiger“ schließlich den Namen unserer Theatergruppe ergab. So wurde nach einigen Wochen des Erholens bereits neu geplant. Im April und im Mai 2000 wurde dann das Stück erneut in vier (bis dahin uns unbekannten) Gemeinden aufgeführt.

Gründung "DIE AUSSTEIGER" und das Jahr 2000-Stück: "Der Gesang der Wale"

Zwei Monate später, im Juli 2000, gründeten wir dann offiziell „DIE AUSSTEIGER“ als Theatergruppe. Wir sind seitdem gerne bereit, unsere Stücke bei anfragenden Gemeinden zu spielen. Kurz nach der Gründung wurde bereits wieder eine Idee für eine neue Inszenierung vorgelegt. „Das Netz“ von Werner Bergengruen sollte als Theaterstück aufgeführt werden. Sehr frei nach dieser Novelle entstand unser Stück „Der Gesang der Wale“ (Beschreibung siehe Repertoire). Seit dieser Zeit wurden die Auftritte in der Adventszeit aus zeitlichen Gründen abgespeckt. Wir traten im Dezember 2000 in der Eschenauer und der Kalchreuther Kirche sowie in Birkenreuth auf. Im Februar und März 2001wurde das Stück dann in Diespeck, Zirndorf, Bayreuth und Siegelsdorf/Fürth aufgeführt. Anschließend hatten wir im April 2001 unseren bislang größten Auftritt vor ca. 800 jungen Teilnehmern der Osterkonferenz in Gunzenhausen mit "Aussteiger". Nach weiteren Auftritten fand im Herbst eine 1-wöchige Tour durch Franken statt. Einzige Ausnahme war Lachen in Rheinland/Pfalz. Hier führten wir "Aussteiger" auf der Herbstkonferenz auf. Während der Tour spielten wir erstmals zwei Stücke ("Connor" und "Aussteiger") im Wechsel, was einen großen Aufwand hinsichtlich der Proben bedeutete. Doch inzwischen sind die beiden Stücke "abrufbar". Während der Tour feierten wir die 25. Aufführung von "Aussteiger". Rückblickend sind wir unserem Herrn sehr dankbar, dass er unsere Arbeit auf für uns eindrückliche Weise gesegnet hat.

Grenzgänger - Das aktuelle Stück 2002

Nein, eine Traditon konnte nicht gehalten werden. Wir haben es nicht geschafft, pünktlich im Advent 2001 unser neues Stück zu präsentieren. So kam "Grenzgänger" erst Anfang Februar 2002 im Rahmen von Theatertagen bei uns in Eschenau (mit "Connors Leid" und "Aussteiger") zur Uraufführung. Wir waren überwältigt von der Vielzahl der Besucher. Glücklicherweise wurden zwei Termine an diesem Tag der Uraufführung angesetzt. 350 Menschen sahen das Stück und die Reaktionen waren durchweg sehr positiv. Das war auch wichtig für uns, hatten wir doch bis zuletzt Bedenken, ob das Thema angenommen wird. Es geht in dem Stück letztlich um Himmel und Hölle. (siehe Repertoire). Vor uns liegt nun ein ausgefülltes Jahr mit ca. 20 Terminen, die nahezu alle bereits vergeben sind.

Das Jahr 2002 war auch ein Jahr der Krise. Einer der Verantwortlichen, Ewald Landgraf, war aufgrund einer persönlichen sehr schwierigen Situation für 10 Wochen in einer therapeutischen Klinik. Es war ungewiss, ob er wieder in die Theaterarbeit zurückkehrt. Letztlich passierte Gott sei Dank das Gegenteil und wir forcierten die Theaterarbeit weiter. Anfang 2003 planten wir für die Zukunft ein Projekt: “Theater zum Einsteigen”. Ein Theaterstück soll Gemeinden angeboten werden, mit dem Unterschied, dass freiwillige Leute der jeweiligen Gemeinde dabei mitmachen. Ewald Landgraf, der seinen neuen Platz – solange es Gott will - nun im Theaterbereich sieht leitet seit Januar 2004 dieses Projekt. 51 mal wurde in diesem Jahr das Projektstück “Der Besuch” mit verschiedensten Teams aufgeführt. Siehe auch www.theater-zum-einsteigen.de Dieses Unternehmen soll längerfristig fortgesetzt werden.

Der Sühnemann - Das aktuelle Stück 2005

Mitte 2004 schrieben Matthias Gräbner und Ewald Landgraf das neue Stück der Aussteiger: “Der Sühnemann”. Die Proben begannen im September; die Uraufführungen sind für März 2005 in unserer LKG Eschenau angesetzt. In 2005, so Gott will, werden wir auch unsere Darlehen abzahlen können, die wir in 2003 aufnehmen mussten, um uns endlich eine eigene Licht- und Tonanlage leisten zu können. Zum jetzigen Zeitpunkt ist für uns Zuversicht angesagt.

DIE HERBSTTOUR 2005

Im Herbst 2005 wurde noch eine Tour durch Mittelfranken veranstaltet. Ausschließlich mit unserem neuen Stück „Der Sühnemann“. Das Stück ist „anders“, soviel steht fest. Ein Experiment war es, eine düstere Geschichte mit lyrischen Momenten aufzuhellen und das versteckte Thema „Kampf der Gnade gegen die Gesetzlichkeit“ in einer Jagd eines Mädchens nach der Wahrheit anzubringen. Die Reaktionen gehen von „Euer bestes Stück“ bis „merkwürdig“ weit auseinander, was aufgrund des anspruchsvollen Themas verständlich ist. Wir sind froh, dieses „ganz andere“ Stück in unserem Repertoire zu haben.

2006: TZE erweitert sich

Anfang 2006 wird unser Projekt „Theater zum Einsteigen“ um ein Stück reicher: „47 Tage Paradies“ nennt sich die neue Inszenierung, die ausschließlich mit Projektgruppen aufgeführt wird, die bereits das Vorgängerstück „Der Besuch“ gespielt haben. Letzteres wurde in den zwei Jahren (seit 04) über 100 Mal aufgeführt; dennoch wird es aufgrund des Nachfolgestückes nicht verschwinden: neue Gruppen, die bei TZE mitmachen wollen, werden dieses Stück weiterhin spielen. „47 Tage Paradies“ erlebt seine Uraufführung zusammen mit der FeG Erlangen Ende Januar 2006.

Die Entscheidung: das neue Stück der „Aussteiger“ für 2007

Eine Entscheidung wurde im Vorstand der Aussteiger noch Ende 2005 getroffen: Aufgrund zeitlicher Engpässe kann zunächst kein neues Stück geschrieben werden. So werden wir stattdessen „Der Gesang der Wale“ neu einstudieren, sicherlich etwas verändern und dann als „neues Stück“ Anfang 2007 präsentieren. Dieses erfolgreiche Stück wurde aufgrund der bereits erwähnten damaligen, persönlich schwierigen Situation von Ewald Landgraf, eines der Autoren, zunächst (seit Mai 2002) nicht mehr gespielt. Diese Inszenierung dürfte vielen nicht bekannt sein. Deshalb hoffen wir, gleichwertigen Ersatz für das „ausgefallene neue Stück“ zu haben. Die Geschichte der Aussteiger scheint also weiterzugehen.

2008 - Das dritte TZE-Stück "Des Himmels General"

Auch das dritte Projektstück wurde mit und in der FeG Erlangen uraufgeführt. Es handelt noch einmal von Themen wie Schmerz und Sehnsucht, Krise und Hoffnung. Es vollendet nach den ersten beiden Werken ("Der Besuch" und "47 Tage Paradies") die Trilogie der Sehnsucht. Bewährte Gruppen spielen das Stück nun vom Bodensee bis zur Küste.

2009 - Die Würfel sind gefallen

Nach fünf Jahren war es wieder soweit: Die Aussteiger haben an ein neues Stück geschrieben: Großhadern. Eingeprobt wurde es ab September 2009, uraufgeführt im März 2010. Es handelt sich um ein ernstes Thema, das wir in einen nahezu komödiantischen Rahmen einbetten. Wir sind froh, dass dieses besondere Experiment gelang und auch dieses Stück eine Botschaft der Hoffnung vermittelt.

2010/2011 - 10 years after

In den Jahren 2010 und 2011 waren wir mit "Großhadern" erfolgreich unterwegs und feierten zudem 10-jähriges Jubiläum - seit der Gründung der "Aussteiger"! Im Herbst 2011 steht ein Karl-Valentin-Special auf dem Programm. Und für 2012 werden wir unsere ersten beiden Stücke "Connors Leid" und "Die Aussteiger" komplett überarbeiten und ab März 2012 auf die Bühne bringen. Personell sind wir an einer Grenze bzw. Hürde angekommen. Viele jonglieren mit Beruf und Familie und kämpfen um die Freiheiten, die wir als Aussteigerteam für so manches Wochenende brauchen. So haben wir uns dafür entschieden, künftig nur noch 10 Aufführungen pro Jahr anzubieten. (5 pro Halbjahr) Ob uns dieses Konzept hilft oder ob wir für die ferne Zukunft weitreichendere Entscheidungen treffen müssen ... ist offen. Danke für alle Gebete für uns.